Wie jedes Jahr steht auch in diesem Oktober wieder die Spielmesse ins Haus. Sie findet diesmal vom 26. – 29. Oktober in den Essener Messehallen statt und wird wie in den letzten Jahren wieder zehntausende begeisterte Spieler anlocken. Für viele Hobby- und Vielspieler ist die Spiel ´17 zu Recht das Event des Jahres. Die Zahlen sprechen für sich: 72.000 m2 Ausstellungsfläche, 1.100 in – und ausländische Aussteller und 1.200 Spieleneuerscheinungen lassen das Herz jedes Spielebegeisterten höherschlagen – ein neuer Rekord, der wahrscheinlich auch in erneuten Besucherrekorden resultieren wird. Im Folgenden beschreibe ich, wie Ihr Euch am besten auf die Spiel ´17 vorbereitet und wie Ihr das Beste aus dem Event herausholt.
Anreise: Bahn oder Auto?
Ihr könnt zur Spiel ´17 natürlich mit dem Auto anreisen, vor allem wenn Ihr von auswärts kommt. Das hat auch den Vorteil, dass Ihr Spieleeinkäufe während des jeweiligen Messetages leicht verstauen könnt. Ihr solltet nur bedenken, dass Ihr auf dem Weg zum Messegelände auf jeden Fall im Stau stehen werdet und auch die Parkmöglichkeiten begrenzt sind (auch wenn dieses Jahr ein zusätzliches Parkhaus zur Verfügung stehen wird, um den Besucherandrang in den Griff zu bekommen). Hilfreich ist es in diesem Fall, möglichst schon um 8.00 Uhr anzureisen, wenn die Parkhäuser öffnen, damit Ihr dem größten Andrang entgeht.
Bei der Anreise mit der Bahn müsst Ihr ebenfalls Geduld mitbringen. Die Spiel ´17 bietet Kombi-Tickets an, bei denen der Eintritt zur Messe ein Bahnfahrticket einschließt. Die Bahnen sind allerdings so überfüllt, dass Ihr hier ebenfalls Zeit einplanen müsst. Die Öffentlichen Verkehrsbetriebe reagieren dieses Jahr damit, die Frequenz der U-Bahnen zum Messegelände deutlich zu erhöhen. Mal sehen, ob das etwas Entspannung bringt. Mein Fazit: Ich würde im Zweifel immer mit der Bahn anreisen, da dies im Vergleich weniger stressig ist. Wenn man an mehreren Tagen da ist, kann man auch seine Einkäufe auf mehrere Tage verteilen. Ich komme allerdings auch aus der Umgebung. Für alle, die von weiter her anreisen, ist das Auto natürlich dann eine Alternative, wenn man nur an einem Tag auf der Messe ist und plant, viele Einkäufe zu tätigen.
Tickets: Mit Online-Ticket an der Schlange vorbei
Eure Tickets für die Spiel ´17 solltet ihr am besten online buchen und ausdrucken. Das hat den Vorteil, dass Ihr dann an der Warteschlange vorbei direkt in die Messe hineinkommt. Die Ticketpreise sind die gleichen wie im Vorjahr. Hier eine Übersicht (Preise in Klammern gelten für Gruppenkarten ab 10 Personen, Kinder unter vier Jahren haben freien Einlass):
- Tageskarte für Erwachsene: 13,00 Euro (11,50 Euro) Tageskarte für Kinder von 4 bis 12 Jahren: 7,00 Euro (6,00 Euro)
- Tageskarte, ermäßigt: 10,00 Euro (8,50 Euro)
- Tageskarte für Familien (max. 2 Erwachsene, kein Kind über 12 Jahre): 30 Euro
- Dauerkarte (vier Tage) für Erwachsene: 31 Euro (28 Euro)
- Dauerkarte (vier Tage) für Kinder (bis 12 Jahre): 18,50 Euro (16,50 Euro)
- Dauerkarte (vier Tage), ermäßigt: 23 Euro (21 Euro)
Persönliche Vorbereitung: Meine Tipps
Sinnvoll ist auf jeden Fall, sich eine Liste mit den Spielen zusammenzustellen, die Euch persönlich am meisten interessieren und sich auf den einschlägigen Spieleseiten vorab zu informieren. Dann könnt Ihr zielgerichtet vorgehen und werdet nicht durch die Flut an Eindrücken und die Vielzahl an Spielen erschlagen, die Euch auf der Spiel ´17 erwarten. Die Hallenpläne helfen dabei, Euch schon mal ein wenig zu orientieren.
Hier sind 10 Tipps, wie Ihr das Beste aus der Spiel ´17 herausholt:
- Die Hallen 1 und 3 sind vorwiegend für die Großverlage reserviert. Das bedeutet an allen Tagen, vor allem aber am Wochenende, Überfüllung, Stress und schlechte Luft. Wer das nicht möchte, zum Beispiel weil er/sie mit kleinen Kindern unterwegs ist, sollte diese beiden Hallen meiden. Wenn es aber partout die angesagten Spiele der Großverlage sein sollen, hilft es, sich vorher nach den Standnummern der gewünschten Spiele zu erkundigen (beispielsweise hier: https://www.spielbox.de/spieleneuheiten/herbst-17 oder noch ausführlicher hier: https://www.boardgamegeek.com/geekpreview/4/spiel-17-preview) und sie dann gezielt anzusteuern.
- Messeinformationen zur Orientierung: Die Brettspielbox bietet auf der Messe jedes Jahr ein kostenlos erhältliches Sonderheft an, das alle Aussteller, die ausgestellten Spieleneuheiten und die jeweiligen Standnummern enthält. Das Sonderheft wird an allen Messetagen jeweils im Eingangsbereich ausgelegt. Das kann man leicht mal übersehen oder es ist gerade vergriffen. Fragt das Eingangspersonal gezielt danach, wenn Ihr es nicht sofort findet. Auf der Messe wird neben der kostenlosen Spielbox-Ausgabe außerdem regelmäßig eine Zeitung verteilt, die ebenfalls im Eingangsbereich der Messe ausliegt und zusätzlich die Hallenpläne im Detail enthält – inklusive der den einzelnen Standnummern zugeordneten Standorte. Dies und die Spielbox-Liste bieten Euch eine perfekte Orientierungshilfe, wenn Ihr nach Spielen gezielt suchen wollt.
- Macht Euch einen Plan, wenn Ihr Spiele kaufen wollt. Ihr könnt davon ausgehen, dass viele Spiele, die im Vorfeld besonders hoch gehandelt wurden, spätestens am Samstagmittag mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr erhältlich sein werden. Meine Empfehlung: Vorsorge treffen, die Spiele möglichst frühzeitig anschaffen und nicht zu lange warten!
- Außerdem ist beim Spielekauf auf der Messe immer ein Vergleich der Preise der einzelnen Händler sinnvoll, die sich von Fall zu Fall deutlich unterscheiden können. Insbesondere am Sonntag eröffnet sich bei manchem Verlag auch die Möglichkeit, über den Preis für einzelne Spiele oder Spiele-Bundles auch mal verhandeln zu können. Gerade ausländische Verlage sind an diesem Tag kompromissbereiter, da sie im Regelfall die teuren Kosten für den Rücktransport ihrer Waren scheuen. Ich kann Euch dafür keine Garantie geben, aber wer sich umschaut, kann da schon mal das eine oder andere Schnäppchen machen.
- Viele Verlage bieten die Möglichkeit, Spiele auf ihrer Website online vorzubestellen und sie dann auf der Messe am Stand abzuholen. Dies ist eine gute Möglichkeit, an die gewünschten Spiele zu kommen, ohne sich in einer langen Warteschlange am Stand anstellen zu müssen.
- Während der Messetage gibt es am Stand des Online-Magazins „H@ll9000“ eine ständig aktualisierte Liste der Spiele, die auf der Messe am positivsten bewertet wurden. Das Magazin veranstaltet dazu am Stand eine Umfrage an allen Messetagen. Das Ergebnis ist das „Spielebarometer“, das einen ganz guten Überblick darüber gibt, was auf der Messe gerade angesagt ist, auch wenn es sich dabei natürlich nur um ein Stimmungsbild handeln kann. (https://www.hall9000.de/html/messe/2017/4)
- Die Spielemesse bietet neben den Angeboten der Verlage an Neuerscheinungen auch einen großen Bereich von Second-Hand-Händlern, bei denen Ihr ältere Spiele auch gebraucht kaufen könnt. Hier empfiehlt es sich, am besten bereits am Donnerstag, jedenfalls so früh wie möglich, aktiv zu werden, weil ihr dann noch die größten Chancen haben werdet, die gefragtesten Spiele kostengünstig erstehen zu können. Die Gebrauchtwaren-Händler findet Ihr vorwiegend in Halle 8.
- Besonders interessant sind auch die zahlreichen Klein- und Kleinstverlage, die wie jedes Jahr wieder in den Hallen 7 und 8 beherbergt sind. Diese Hallen sind im Regelfall deutlich weniger überlaufen und man findet hier immer wieder interessante Spieleperlen abseits der bekannten Spieleneuheiten. Schaut mal vorbei!
- In jedem Fall rate ich Euch zu gutem Schuhwerk für die kilometerlagen Märsche auf dem Messegelände und bequemer Kleidung, da die Möglichkeiten, sich zwischendurch mal zu setzen und auszuruhen räumlich sehr begrenzt und auch die Plätze an den Spieltischen fast nie verfügbar sind. Außerdem wird es in den Hallen bei jeder Außenwitterung sehr warm. Es kann also nicht schaden, nicht zu dick angezogen zu sein.
- Bringt Euch Verpflegung für den Tag mit. Es gibt auf dem Messegelände zwar ein Restaurant. Die Preise dort sind allerdings gesalzen. Das Gleiche gilt auch für die diversen Imbissstände, die vor allem in der Galeria zu finden sind.
Aktionen und Veranstaltungen auf der Messe:
Wie jedes Jahr werden auch diesmal wieder jede Menge Spieltische auf der Spiel ´17 an den einzelnen Verlagsständen zur Verfügung stehen, an denen Ihr die neuesten Spiele ausgiebig testen könnt, wenn Ihr rechtzeitig einen Platz an einem der Tische ergattert. Das ist nämlich die Krux an der Sache: Die Tische sind meistens schon früh besetzt, und insbesondere am Wochenende ist es sehr schwierig, freie Plätze an den Spieltischen zu bekommen. Manche Verlage begrenzen deshalb die Spieldauer an ihren Tischen auf ein bloßes Anspielen der Spiele oder bieten jeweils zeitlich begrenzte Demo-Spiele an. Aber das ist nicht überall der Fall. Etwas leichter ist es am Donnerstag und Freitag. Aber auch an diesen Tagen müsst Ihr mitunter Zeit einplanen, um ein Spiel ausprobieren zu können, oder Euch auf Euer Glück verlassen, dass im richtigen Moment ein Tisch frei wird. Die großen Verlage bieten die Möglichkeit, die Spiele auszuleihen und sie dann an den Tischen zu spielen. Außerdem stehen Spieleerklärer bereit, die Euch die Spiele demonstrieren und Euch bei den ersten Gehversuchen begleiten.
Viele Verlage veranstalten auf der Spiel ´17 Gewinnspiele, Wettbewerbe, Turniere und Meisterschaften. Infos dazu findet Ihr teilweise in der Spielbox, ausgelegten Flyern im Eingangsbereich der Messe und an den jeweiligen Ständen. Wie jedes Jahr gibt es darüber hinaus bei vielen Ausstellern diverse Promos, Goodies und Erweiterungen zu den angebotenen Spielen, die im Handel sonst normalerweise nicht erhältlich sind. Nähere Infos dazu gibt es auf der Website von BoardGameGeek (https://boardgamegeek.com/geeklist/229206/essen-spiel-2017-specials-freebies-promos-and-othe).
Auf der Spiel ´17 werden wohl wieder etliche Besucher mit Koffern, Trolleys und Reisetaschen anzutreffen sein, die ihre erworbenen Spiele mit sich herumschleppen. Erfahrungsgemäß sind die Kapazitäten an Schließfächern auf dem Messegelände sehr gering, und wenn man sein Auto nicht gerade um die Ecke stehen hat oder gar mit der Bahn angereist ist, erweist sich dies regelmäßig als „schweres“ Problem. Seit letztem Jahr hat die Messe dem allerdings Abhilfe geschaffen durch die Einrichtung eines Spiele-Verpackungs- und Versandservice. Gekaufte Spiele können dort ins In- und Ausland versandt werden. Dazu wurde dieses Jahr sowohl die Standfläche vergrößert als auch mehr Personal eingestellt. Insgesamt ein sehr guter Service, den ich jedem ans Herz legen möchte, der nach der Messe noch einen weiten Weg nach Hause vor sich hat.
Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß auf der Messe!