In einer Zeit, in der Kontaktsperren unser soziales Leben bestimmen, gewinnen Brettspiele, die (auch) solo gespielt werden können, eine besondere und ganz neue Bedeutung. Sie sind für viele aktuell die einzige Möglichkeit, überhaupt mal wieder ein Brettspiel auf den Tisch zu bringen, solange die gewohnten Spielgruppen sich nicht treffen können. Die selbstauferlegte oder erzwungene Isolation vieler Brettspieler böte dabei zwar auch die Gelegenheit, einige der komplexeren und aufwändigeren Solo-Brettspiele auszuprobieren, die ich in meinem Blog hier bereits besprochen habe. Dies sei an dieser Stelle auch noch mal ausdrücklich empfohlen!
In diesem Beitrag möchte ich aber einmal einen Blick auf meine Top Ten der kleinen Solo-Brettspiele werfen. Das sind Spiele, die in einer kleinen Schachtel stecken, eine vergleichsweise kurze Spieldauer haben, nicht ganz so komplex und außerdem schnell auf- und abgebaut sind. Das hat bei mir dazu geführt, dass sie tatsächlich zu den am meisten gespielten Titeln in meiner Spielesammlung gehören. Ich liste sie hier in alphabetischer Reihenfolge auf, ohne ein Ranking zu vergeben, da sie in ihrer Unterschiedlichkeit alle stark sind:
Carson City – Das Kartenspiel
Autor: Xavier Georges
Verlag: Quined Games
Spieleranzahl: 1-6
Beschreibung: Ein Stadtaufbauspiel mit Biet- und Kartenablagemechanismus und einer wirklich cleveren Regel für die virtuellen Gegner im Spiel. Der Solospieler tritt gegen drei von ihnen an.
Coffee Roaster
Autor: Saashi
Verlag: dlp games
Spieleranzahl: 1
Beschreibung: Ein Bagbuilding-Solospiel, bei dem der Spieler in mehreren Röstrunden den optimalen Kaffee produzieren soll, indem er die Vorgaben zahlreicher Kaffeesorten durch die Kombination von Geschmacksplättchen möglichst optimal zu erreichen versucht.
Der Unterhändler
Autor: A.J. Porfirio
Verlag: Frosted Games
Spieleranzahl: 1
Beschreibung: Der Solospieler tritt im Basisspiel als Unterhändler gegen einen von vier Geiselnehmern an und versucht, dessen Forderungen zu erfüllen und ihn aufzuhalten, bevor die Zeit abläuft. Dabei führt der Spieler die Verhandlungen auf der Basis eines Deckbaumechanismus mit Hilfe von Verhandlungskarten und Würfeln.
Freitag
Autor: Friedemann Friese
Verlag: 2F-Spiele
Spieleranzahl: 1
Beschreibung: Ein Solo-Abenteuer in Form eines Deckbuilders, in dem der Spieler in seiner Rolle als Freitag den gestrandeten Robinson Crusoe trainieren muss, damit der die Bedrohungen der Insel erfolgreich bewältigen kann. Näheres zu dem Spiel könnt Ihr in meiner Rezension zu dem Spiel nachlesen.
Ganz schön clever
Autor: Corey Konieczka
Verlag: Heidelberger Spieleverlag
Spieleranzahl: 1-6
Beschreibung: Ein Roll-and-Write-Spiel, bei dem der Spieler über mehrere Runden die Ergebnisse verschiedenfarbiger Würfel auf seinem Spielblatt in mehrere Farbbereiche eintragen, dabei möglichst viele Synergieeffekte auslösen und so Punkte sammeln muss.
Palm Island
Autor: John Mietling
Verlag: KOSMOS Verlag
Spieleranzahl: 1-2
Beschreibung: Ressourcenmanagement und Deckbau sind die Mechanismen dieses Aufbauspiels, bei dem der Spieler ein Dorf auf Palm Island aufblühen lässt, indem er Märkte und Tempel errichtet und diverse Katastrophen übersteht. Der Kniff des Spiels: Man kann es in seiner Handfläche (engl.: palm) spielen!
SOS Titanic
Autor: Sandra Fesquet
Verlag: Heidelberger Spieleverlag
Spieleranzahl: 1-5
Beschreibung: Der Spieler spielt den Untergang der Titanic nach. Er versucht in der Rolle eines Besatzungsmitglieds mit dessen besonderen Fähigkeiten, so viele Passagiere wie möglich zu retten, die durch Kartenreihen repräsentiert werden. Das Besondere dabei: Die Titanic wird durch ein Spielbuch dargestellt und ihr Sinken ist auf den einzelnen Buchseiten abgebildet, die in jeder Runde umgeblättert werden und so als Timer für das Spiel fungieren.
Space Hulk: Todesengel – Das Kartenspiel
Autor: Corey Konieczka
Verlag: Heidelberger Spieleverlag
Spieleranzahl: 1-6
Beschreibung: Der Spieler steuert einen Trupp Space Marines, die gegen Horden außerirdischer Symbionten kämpfen müssen, während sie sich durch die Räume eines Space Hulks hindurchbewegen. In diesem Dungeoncrawler versucht der Spieler mit Hilfe eines Aktionsselektionsmechanismus, seine Teammitglieder möglichst optimal einzusetzen.
Sprawlopolis
Autoren: Steven Aramini, Danny Devine, Paul Kluka
Verlag: Quined Games
Spieleranzahl: 1-4
Beschreibung: Ein Stadtaufbauspiel bestehend aus 18 Karten, die möglichst optimal ausgelegt werden müssen, um eine Kombination von drei verschiedenen Bedingungen zu erfüllen. Diese Bedingungen befinden sich auf den Rückseiten der Karten.
Star Realms (mit der „Gambit“- Erweiterung)
Autor: Darwin Castle
Verlag: ADC Blackfire Entertainment
Spieleranzahl: 2 (1-2 mit „Gambit“-Erweiterung)
Beschreibung: Ein Deckbuilder mit Weltraumthema, bei dem der Spieler gegen einen virtuellen Gegner antritt, seine Kartenflotte ausbaut und die gegnerische Flotte zerstört, indem er eine vorgegebene Menge an Scha-denspunkten erreicht.