Clans of Caledonia ist ein Spiel für 1 bis 4 Spieler ab 12 Jahren von Juma Al-Joulou und bei Karma Games erschienen. Es ist ein Wirtschaftsspiel, das im Schottland des 19. Jahrhunderts angesiedelt ist. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von historischen Clans, die im Verlauf des Spiels darum konkurrieren, mit Hilfe ihrer Holzfäller und Bergarbeiter Einkommen zu generieren, Wolle und Fleisch zu produzieren, Waren wie Milch und Weizen weiterzuverarbeiten, Handel zu treiben und auf diese Weise Exportaufträge zu erfüllen.
Spielablauf
Die Größe des Spielfelds kann zu Beginn je nach Spielerzahl angepasst und die beidseitig bedruckten Spielplanmodule können variabel ausgelegt werden (Bild 1).
Die Spieler setzen zunächst zwei ihrer Arbeiter auf den Spielplan ein, nachdem sie die Kosten dafür entrichtet haben. Die Kosten für das Einsetzen von Arbeitern und allen weiteren Spielsteinen setzen sich aus den Gebietskosten und den Kosten für den jeweiligen Spielstein zusammen, die auf den Spielertableaus ablesbar sind (Bild 2).
In der Folge haben die Spieler die Wahl aus verschiedenen Aktionen, die sie reihum solange durchführen, bis sie passen wollen. Die Spieler können Waren handeln, indem sie einen ihrer Händler auf dem Markttableau platzieren. Dadurch steigt oder fällt der Preis der betreffenden Ware, je nachdem ob sie gekauft oder verkauft wurde (Bild 3).
Sie können die ausliegenden Exportaufträge annehmen und auf ihre Exportkiste legen. Dafür zahlen sie nach der ersten Runde einen steigenden Geldbetrag.
Die Spieler haben außerdem die Möglichkeit, auf angrenzende Gebiete zu expandieren. Dabei müssen sie beachten, dass es unterschiedliche Gebiete gibt (Grasland, Wald, Gebirge), die nur von Spielsteinen einer bestimmten Art besetzt werden können. Darüber hinaus können die Spieler ihre Schifffahrt ausbauen, was zu einer erhöhten Reichweite beim Expandieren führt, und ihre Technologien und damit die Effizienz ihrer Arbeiter verbessern. Schließlich können die Spieler durch das Erfüllen der Bedingungen eines Exportauftrags zusätzliche Boni und Importgüter (Baumwolle, Tabak, Zuckerrohr) erhalten.
Gewinner ist derjenige, der die meisten Siegpunkte errungen hat. Die Siegpunkte addieren sich aus dem Ruhm des Spielers (repräsentiert durch seinen Fortschritt auf der Exporttableauleiste – Bild 3), seinen Waren, seinen Importgütern, den erfüllten Exportaufträgen und seiner Ausbreitung auf dem Spielplan, wobei hier die Zahl seiner Siedlungen bewertet wird, die durch Schifffahrt miteinander verbunden sind.
Clans of Caledonia solo
Das Solospiel von Clans of Caledonia funktioniert wie das Mehrpersonenspiel mit einigen Ergänzungen und kleinen Änderungen im Spielablauf. Zu Beginn werden alle Felder mit dem Gebietswert „1“ auf dem Spielplan mit neutralen Spielsteinen besetzt. Auf diese Gebiete kannst du während des ganzen Spiels nicht expandieren. Am Ende jeder Runde erhältst du einen Geldbetrag von 16 Pfund als Bonus für das Passen. Zusätzlich wird am Beginn jeder neuen Runde der Preis von drei beliebigen Waren verändert, indem ein Waren- und ein Preiswürfel ausgewertet werden (Bild 5).
Abhängig von der aktuellen Position der betreffenden Ware, verändert sich ihr Preis um bis zu drei Schritte nach oben oder unten auf der jeweiligen Marktleiste. Die Schlusswertung erfolgt ähnlich wie im Mehrspielermodus. Ziel ist es, seinen eigenen Highscore von Spiel zu Spiel zu schlagen, und sein Ergebnis mit den einzelnen Clans zu perfektionieren.
Fazit
Clans of Caledonia ist eines dieser Spiele, die zwar keine neuen innovativen Elemente enthalten, aber viele bekannte Mechanismen in ein absolut rundes, perfekt ausbalanciertes Euro-Kennerspiel verpacken. Das Spiel bietet eine Fülle an Variationsmöglichkeiten (variabler Spielplan, Clanfähigkeiten, Hafenplättchen, Exportplättchen) und weiss mit seiner historischen Fundierung und den implementierten Produktionsketten auch thematisch zu überzeugen. Zudem ist die Produktion des Spiels sehr gelungen, was natürlich angesichts der finanziell sehr erfolgreichen Kickstarter-Kampagne nicht weiter erstaunlich ist, zumal der bekannte Illustrator Klemens Franz mit an Bord war.
Im Solospiel bleiben die meisten Elemente des Spiels erhalten, wenn auch nicht alle. Die Interaktion im Solospiel fehlt, da der Nachbarschaftsbonus, der im Spiel ansonsten ein zusätzliches Spannungselement darstellt, nicht enthalten ist. Insgesamt ist Clans of Caledonia aber auch solo eine runde Sache und eine spannende Optimierungsherausforderung.
Benotung
9 von 10