Terraforming Mars

Terraforming Mars Titel

Terraforming Mars ist ein Spiel  für 1 – 5 Spieler ab 12 Jahren von Jacob Fryxelius, das im Schwerkraftverlag erschienen ist. In Terraforming Mars steuern die Spieler Großkonzerne, die von einer Weltregierung der Zukunft beauftragt werden, den Mars zu kolonisieren. Um den Mars bewohnbar zu machen, müssen die Spieler gemeinsam Globale Parameter des Planeten mit Hilfe von Terraforming-Projekten so verändern, dass eine Besiedlung durch den Menschen möglich wird. Konkret bedeutet dies, dass die durchschnittliche Ausgangstemperatur von -30° C auf +8° C und der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre von 0 auf 14% erhöht werden müssen. Außerdem müssen die Spieler die Ozeanbedeckung des Mars verbessern, indem sie insgesamt neun Ozeanplättchen an dafür vorgesehenen Stellen auf dem Spielplan platzieren (Bild 1).


Terraforming Mars Spielbrett
Bild 1

 

In einer Mehrspielerpartie endet das Spiel, sobald diese Ziele gemeinsam erreicht wurden. Es gewinnt der Spieler, dessen Anteil an der Erreichung dieser Ziele am größten war.

Spielablauf

Jeder Spieler startet die Partie mit seinem Konzern und den dazugehörigen Startressourcen. Dies können in den ersten Spielen Standardkonzerne sein, die alle über die gleichen Ausgangswerte verfügen oder – bei größerer Spielerfahrung – besondere Konzerne, die sich thematischer spielen und jeweils andere Startressourcen und zusätzliche Spezialfähigkeiten haben (Bild 2).

Terraforming Mars Konzerne
Bild 2

 

Außerdem hat jeder Spieler durch seine pure Anwesenheit auf dem Mars bereits einen Terraformingwert von „20“, was auch gleichzeitig seinem Basiseinkommen zu Beginn des Spiels entspricht.

Am Anfang jeder Runde zieht jeder Spieler jeweils vier Karten von einem Projektkartenstapel, der aus insgesamt 208 ganz unterschiedlichen Projekten besteht (Bild 3).

Terraforming Mars Projektkarten
Bild 3

 

Von diesen Projektkarten kann er null bis vier kaufen und auf die Hand nehmen, wenn er Ihre Kosten bezahlen kann. (Anfänger können stattdessen mit zehn kostenlosen Projektkarten starten.) An diese sogenannte Forschungsphase schließt sich eine Aktionsphase an, in der die Spieler solange reihum eine bis zwei Aktionen durchführen wie sie können und wollen. Einzelne Aktionen sind:

  • eine Karte von der Hand ausspielen, wobei ihre Baukosten bezahlt werden müssen,

  • eine Standardaktion durchführen wie z.B. ein Kraftwerk errichten oder eine Stadt bauen,

  • einen Meilenstein beanspruchen (Das sind Teilziele im Spiel, für die es extra Siegpunkte gibt.),

  • eine Auszeichnung finanzieren (d.h. eine Belohnung in Siegpunkten für die ersten beiden Spieler, die am Ende des Spiels in bestimmten Bereichen z.B. dem größten Grundbesitz oder den meisten wissenschaftlichen Projekten jeweils am besten aufgestellt sind),

  • die Effekte bestimmter Karten im Spiel nutzen und

  • Ressourcen in Terraformingeffekte umwandeln.

Die Spieler nutzen ein Tableau, auf dem sie alle Ressourcenbewegungen während des Spiels abtragen (Bild 4).

Terraforming Mars Spielertableau
Bild 4

 

Es gibt unterschiedliche Ressourcen im Spiel: Geld (Megacredits), Stahl, Titan, Pflanzen, Energie und Wärme. All diese Ressourcen helfen den Spielern, Projektkarten auszuspielen, die oft bestimmte Ressourcen als Voraussetzung haben. Ein wesentlicher Teil des Spiels dreht sich um diese Projekte, die den Spielern einmalige oder ständige Vorteile verschaffen und dabei in der Regel eine bestimmte Ressourcenproduktion verbessern (oft um den Preis der Senkung einer anderen Ressource) oder Terraformingeffekte auslösen. Andere Karten führen weitere Elemente ins Spiel ein wie z.B. Tiere und Mikroben oder sorgen für Interaktion zwischen den Spielern (Raubtiere, Asteroiden). Außerdem geben manche Karten zusätzliche Siegpunkte für die Wertung am Ende des Spiels.

Nach der Aktionsphase findet dann noch eine Produktionsphase statt, in der die Spieler ein Runden-Einkommen entsprechend ihrer jeweiligen Ressourcenproduktion plus ihres erreichten Terraformingwerts erhalten, die sie in ihre Aktionen der nächsten Runde investieren können.

Am Ende des Spiels addieren die Spieler ihre Siegpunkte. Diese setzen sich aus ihren Terraformingwerten, den gewonnenen Meilensteinen und Auszeichnungen, der Summe ihrer Grünflächen und ihrer von Grünflächen umgebenen Städte und schließlich der Siegpunkte auf ihren Projektkarten zusammen. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.

Terraforming Mars solo

Das Solospiel von Terraforming Mars unterscheidet sich kaum vom Mehrpersonenspiel. Es gibt einen virtuellen Gegner im Spiel, falls sich Projektkarten auf andere Spieler beziehen. Meilensteine und Auszeichnungen werden nicht verwendet, und der Spieler startet mit einem geringeren Basis-Terraformingwert. Nach spätestens 14 Runden müssen alle Spielziele erfüllt sein, sonst verliert der Spieler die Partie. Sind die Zielwerte der Terraforming-Parameter erreicht, zählt der Highscore des Spielers.

Fazit

Terraforming Mars schlug im Jahr 2016 in der Spielerszene ein wie ein Komet. In kürzester Zeit erklomm das Spiel die Top 10 bei Boardgamegeek.com und spielt damit in einer Liga mit Star Wars Rebellion, Scythe und Great Western Trail, die das in jenem Jahr ebenfalls schafften. Die Faszination, die von diesem Spiel ausgeht, hat vor allem mit seiner thematischen Grundierung und der überbordenden Vielfalt an Projektkarten zu tun, die den Kern des Spiels ausmachen. Die Karten vermitteln durch ihre wissenschaftliche Anmutung eine sehr konkrete Vorstellung davon, was es für die Menschheit bedeuten würde, den Mars tatsächlich urbar zu machen. Der Aufwand, der in das Design dieser über 200 Karten geflossen ist, macht wirklich Eindruck und zieht den Spieler förmlich ins Geschen.

Diese thematische Vielfalt, die durch die Karten vorgegeben wird, sorgt auch dafür, dass kein Spiel dem anderen gleicht. Jedes Mal muss sich der Spieler neu auf die unzähligen Kombinationen von Karteneffekten und -synergien einstellen und daraus eine möglichst funktionale Engine bauen, die ihm den Erfolg sichert.

Im Solospiel fehlt zwar der spannende Area-Control-Mechanismus des Mehrpersonenspiels, dafür sorgt aber das Zeitlimit von 14 Runden für ein wirklich forderndes Szenario.

Benotung

Benotung 9

9 von 10